Geschichte
Die Deutsche AIDS-Stiftung – Meilensteine einer Erfolgsgeschichte
Die 80er Jahre – eine lebensbedrohliche Krankheit breitet sich aus
Wie aus dem Nichts taucht in den 1980er Jahren eine tödlich verlaufende Krankheit auf: AIDS! Und jeder kann sich mit dem HI-Virus infizieren. Es gibt keinen endgültigen Schutz und keine Medikamente. Auch in Deutschland breitet sich das Virus rasend schnell aus. Weltweit sterben Millionen Betroffene. Die Menschen haben Angst. Es muss etwas passieren.
1987: Geburtsstunde der Stiftung
Diese Not erkennt auch Rainer Ehlers, geb. Jarchow. Deshalb gründete er im Jahr 1987 mit privaten Mitteln die Deutsche AIDS-Stiftung „Positiv leben“. Parallel dazu rief die damalige Gesundheitsministerin Rita Süssmuth zusammen mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) die Nationale AIDS-Stiftung ins Leben. Um ihre Kräfte zu bündeln, schlossen sich 1989 beide Stiftungen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Aus dem Zusammenschluss der Stiftungen ging 1996 schließlich die Deutsche AIDS-Stiftung als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts hervor.
Bundespräsident Horst Köhler beim Besuch des Berliner Wohnprojekts Reichenberger Straße im Jahr 2009. Foto: C. Lietzmann
Die Entwicklung der Stiftung
Fortan wächst das Ansehen der Stiftung von Jahr zu Jahr, die Menschen fassen Vertrauen. Es ist der Beginn großer Benefizprojekte: die Benefiz-Kunstauktion und die Festliche Operngala Berlin. Aufklärungskampagnen und erste Wohnprojekte können dank Förderungen der Bundesregierung realisiert werden. Das nationale Engagement ist ungebremst. Erste Tests für einen Aids-Impfstoff werden finanziert.
Engagement für internationale Hilfsprojekte
Ab der Jahrtausendwende schlägt die Stiftung ein neues Kapitel auf. Neben nationalen Projekten sollen künftig auch internationale Projekte gefördert werden. Zusammen mit dem Nazareth House fördert die Stiftung ihr erstes ausländisches Hilfsprojekt für Aids-Waisen in Kapstadt, Südafrika. 2006 folgen die Hilfsprojekte DREAM Mosambik und HOPE Südafrika, die bis heute unterstützt werden. Geförderte Projekte in Kenia und Malawi kommen hinzu.
HIV und Aids im Wandel der Zeit
Im Laufe der vergangenen 30 Jahre hat sich der Blick auf die Krankheit gewandelt. Die dramatischen Zeiten sind vorbei. Eine HIV-Infektion kann heute mit Medikamenten behandelt werden und muss nicht mehr tödlich verlaufen. Eines jedoch bleibt unverändert: HIV und Aids sind immer noch nicht heilbar.
Neue Herausforderungen
Die immer noch viel zu hohe Zahl an Neuinfektionen mit HIV weltweit und die Diskriminierung von HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen zeigen, dass es noch immer wichtig ist, sich gegen HIV und Aids zu engagieren. Daher setzt sich die Stiftung dafür ein, Menschen mit einem schlechten Zugang zum Gesundheitssystem zu unterstützen, gegen Diskriminierung aufzurufen und Hilfsprojekte für Menschen mit HIV zu fördern. In Zukunft werden darüber hinaus auch die Unterstützung der HIV-Forschung, die Aufklärung über andere Geschlechtskrankheiten und Themen wie HIV im Alter von besonderer Bedeutung sein.