Ein Jugendförderzentrum für das Township Delft in Südafrika
Ort der Begegnung, Aufklärung, Information und Fortbildung
HIV ist weit verbreitet. Ein großes Problem ist auch die Gewalt. Delft hat die höchste Mordrate in der Region Western Cape. Täglich werden hier mehr als 300 Raubüberfälle begangen. Angesichts von grassierender Arbeitslosigkeit und fehlender Perspektiven kommt es häufig zu häuslicher Gewalt in den Familien.
Für die Deutsche AIDS-Stiftung ist es zusammen mit ihrem langjährigen Partner HOPE Cape Town (HOPE) ein besonderes Anliegen Kindern und Jugendlichen in Delft eine Perspektive zu schaffen. Deshalb haben wir uns für das neue Jugendförderzentrum – Teil des Projektes The Nex engagiert. Es bietet ein sicheres Umfeld, klärt über HIV und Aids auf, betreut und fördert die Kinder und Jugendlichen und hilft ihnen auf dem Weg in eine bessere Zukunft.
HOPE Cape Town ist bereits seit 2009 in einem Teil von Delft aktiv. Die HOPE-MitarbeiterInnen geben Garten- und Ernährungskurse, Computerkurse und Handarbeitskurse. Jüngere Kinder lernen erste Grundlagen, die sie später für die Schule brauchen. Häufig sind die Eltern überfordert, deshalb hilft HOPE Cape Town auch bei der Anmeldung in der Schule.
Da die Armut wegen der Corona-Pandemie stark zugenommen hat, gibt es seit einigen Monaten an jedem Werktag zwei Mahlzeiten aus einer Suppenküche für Kinder und ältere Einwohner.
Da die Container, in denen HOPE gearbeitet hatte, auf einem Grundstück stehen, das der Internationale Flughafen von Kapstadt für seinen Ausbau benötigte, sind HOPE und die meisten der EinwohnerInnen in einen anderen Teil von Delft umgezogen.
Der Umzug ist für HOPE eine große Chance! Es entstand das Gemeindezentrum The Nex – Indawo Yethu – auf Deutsch: „Der Platz, an dem alle zusammenkommen“. Für Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus dem gesamten Township von Delft.
Darin gibt es für jedes Alter ein angepasstes Betreuungs- und Förderangebot in einem geschützten Raum. Ein Zuhause vom Zuhause. In keinem Township gibt es bisher ein Gemeindezentrum dieser Art.
Damit das Gemeindezentrum entstehen konnte, brauchte es viele Unterstützer. Deshalb bat HOPE die Deutsche AIDS-Stiftung für den Aufbau des Jugendförderzentrums um Unterstützung.
Wir ermöglichen Mädchen und Jungen aus HIV-positiven Familien in Delft so ein sorgenfreies Spielen und Lernen. Sie lernen hier, wie sie sich vor HIV schützen und ein gesundes Leben führen können. Im Zentrum werden Förderkurse für Jugendliche, Kurse in den Schulferien und eine Nachmittagsbetreuung für SchülerInnen angeboten. Dort trifft sich auch eine Mädchengruppe.
Nachhilfe in Rechnen und Lesen, Hausaufgabenbetreuung, Beratung und Begleitung zur Schulanmeldung, Sport- und Musikkurse, Internetzugang und PC-Arbeitsplätze, eine Ausbildungsberatung und die Unterstützung bei der Suche nach Schul-Stipendien – das sind einige der Angebote im Jugendförderzentrum.
Die Angebote richten sich an SchülerInnen der Primarschule, Highschool-SchülerInnen, Jugendliche von 18 bis 24 Jahren und an junge Eltern.
Im Jugendförderzentrum können täglich mehr als 190 Kinder und Jugendliche gleichzeitig betreut werden.
Das Gebäude besteht aus zwei großen Arbeitsräumen und einem Außenbereich, der für im Freien stattfindende Kurse geeignet ist. Die Infrastruktur der anderen Gebäudeteile kann ebenfalls mit genutzt werden: Sanitärräume, die Cafeteria, die Bibliothek, ein großer Versammlungsraum und eine Bühne.
Der Bau von The Nex hat im Jahr 2020 begonnen. Das Jugendförderzentrum wurde im Jahr 2022 errichtet und am 20. Januar 2023 eröffnet. Die Deutsche AIDS-Stiftung wird nach dem Aufbau auch den laufenden Betrieb des Jugendförderzentrums unterstützen. Wenn Sie den Kindern und Jugendlichen von Delft mit uns zusammen eine bessere Zukunft ermöglichen wollen, spenden Sie hier
„Die nächsten zehn Jahre sind entscheidend für die Zukunft der Jugend des Townships Delft. Wir haben es heute in der Hand neue und umfassende Bildungschancen mit The Nex zu schaffen. Unsere Angebote an Kinder und Jugendliche werden Delft zum Besseren verändern. Ich danke der Deutschen AIDS-Stiftung und ihren SpenderInnen von Herzen, dass sie daran mitwirken.“
Reverend Stefan Hippler
Vorstandsvorsitzender HOPE Cape Town Trust