Unsere Projekte in Afrika: Impressionen eines Besuchs

Die Deutsche AIDS-Stiftung hilft auch international. In Südafrika unterstützen wir die HOPE Cape Town Association und in Mosambik das Programm DREAM. In beiden Projekten geht es um die Stärkung von Frauen und Kindern durch Aufklärung, Beratung und medizinische Betreuung sowie um die Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung des HI-Virus.

Gemeinsam mit dem Fotografen Tomas Rodriguez besuchte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung, Dr. Kristel Degener, im Oktober 2019 die beiden Projekte im südlichen Afrika. Die Impressionen der Reise hat Rodriguez für die Stiftung im folgenden Kurzfilm festgehalten:

HOPE

Seit dem 27. März 2020 befindet sich Südafrika im Corona-Lockdown. Von allen Ländern Afrikas ist Südafrika mit bislang ca. 16.000 Infizierten am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen, dabei verzeichnet die Region Western Cape mehr als die Hälfte der Infektionen. Hygienemaßnahmen wie Abstand halten und Hände waschen sind in den eng besiedelten Townships schwer umsetzbar. Denn hier teilen sich oftmals mehr als 50 Menschen eine Toilette und einen Wasserhahn. Schutzausrüstung, wie Masken und Handschuhe sind nicht im ausreichenden Maße vorhanden.

Unsere Partnerorganisation HOPE Cape Town stellt sich auf die aktuelle Situation ein: die HOPE-Gesundheitsarbeiterinnen sind nach wie vor in den 19 Township-Kliniken rund um Kapstadt und für die HIV-positiven Kinder im Tygerberg Hospital  im Einsatz. Dort klären sie Mütter und Angehörige über das Corona-Virus und die Ansteckungsgefahren und Hygieneregeln auf. Und zwei HOPE-Ärztinnen unterstützen die Covid 19 Testkampagne – im Tygerberg Hospital und in den Townships.

Wegen der Ausgangssperre hat HOPE aktuell einige Projektaktivitäten im Township Blikkiesdorp eingestellt, hat jedoch eine Suppenküche für HIV-positive Kinder und deren Familien organisiert. HOPE gibt täglich etwa 1000 Mahlzeiten aus, damit die Menschen wenigstens einmal täglich eine warme Mahlzeit erhalten.

Zur Aufrechterhaltung der Hilfsprojekte ist HOPE gerade jetzt dringend auf unsere Unterstützung angewiesen.

DREAM

Auch in Mosambik sind aktuell besonders schlimme Konsequenzen zu befürchten. Denn Krankheiten wie HIV, Bluthochdruck, Diabetes, Tuberkulose und Malaria sind dort ebenso verbreitet und schwächen das Immunsystem der daran erkrankten Menschen. In den Armenvierteln, wo die Menschen auf engstem Raum zusammenleben, ist es kaum möglich, Kontakte zu vermeiden und Abstand zu halten. Das Händewaschen ist auch hier ein Problem.

Die HIV-Labore der DREAM-Zentren rüsten aktuell ihre Diagnostik auf, um auf das Coronavirus testen zu können. Dafür werden zahlreiche Materialen benötigt, etwa diverse Atemschutzmasken, Infrarot-Thermometer, Augenschutz, Desinfektions- und Reinigungsmittel sowie Seife. Zudem machen die Gesundheitsarbeiterinnen die Menschen mit den neuen Hygieneschutz- und Kontaktregeln vertraut. Sie entwickeln Abläufe, um im Falle einer raschen Ausbreitung symptomatische Patienten schnell isolieren und versorgen zu können. Gleichzeitig geht der normale Patientenbetrieb weiter. Denn: Die Hilfe für HIV-positive Mütter und ihre Babys und die Versorgung HIV-positiver Patienten ist jetzt besonders wichtig.