Projektförderung
Unterstützung der Deutschen AIDS-Stiftung für Ihr Projekt
Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem Vorhaben, soweit Ihr Projekt den folgenden Förderkriterien entspricht und es uns die vorhandenen Spenden erlauben.
Wir fördern Projekte zur Aufklärung, Prävention und Gesundheitsförderung in den Bereichen HIV, Aids und sexuell übertragbare Infektionen (STI).
Förderfähig sind Projekte, die einen Beitrag zur Gesundheitsförderung von HIV-positiven Menschen oder von durch HIV, Aids und STI gefährdete Menschen leisten. Ferner Projekte, die zur frühen Erkennung der Infektion, insbesondere bei Personen beitragen, die einen eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem haben. Zudem solche Projekte, die die Sensibilisierung für HIV- und STI-Infektionen stärken und Wissen über die Infektionen vermitteln.
Gefördert werden können Projekte, die direkt die Lebenswelten HIV-positiver und an Aids erkrankter Menschen sowie von Menschen, die durch HIV, Aids und STI besonders gefährdet sind und ihres Bezugsumfelds/ihrer Bezugspersonen verbessern, ihre Gesundheit erhalten und stärken sowie der primären oder sekundären Prävention von HIV und Aids sowie STIs dienen.
Alle Projekte sollen verhältnisbezogene Maßnahmen beinhalten. Diese können mit verhaltensbezogenen Maßnahmen kombiniert werden.
Antragsstellende können Vereine und Beratungsstellen der freien Wohlfahrtspflege, öffentliche Stellen (z. B. Gesundheitsämter) und gemeinnützige Einrichtungen sein.
Die Förderung kann nur nachrangig zu Leistungen staatlicher bzw. kommunaler Programme oder Zuschüssen der Sozialversicherungen erfolgen.
Bereits begonnene oder abgeschlossene Projekte kann die Deutsche AIDS-Stiftung nicht fördern.
Die Stiftung kann eine Erstförderung und Anschubfinanzierung bieten, eine Dauerfinanzierung ist grundsätzlich ausgeschlossen.
Bei den Projektkosten ist ein Eigenanteil zu berücksichtigen.
Die Deutsche AIDS-Stiftung bezuschusst projektbezogene Sach- und Personalkosten. Personalkosten von beschäftigten Mitarbeitenden übernimmt sie nicht. Die Aufstockung von vorhandenen Teilzeitbeschäftigungen ist im Rahmen einer Projektförderung möglich.
Um den Antrag bearbeiten zu können, benötigt die Deutsche AIDS-Stiftung:
Nach Eingang des Projektantrags versendet die Deutsche AIDS-Stiftung kurzfristig (spätestens nach fünf Werktagen) eine schriftliche Eingangsbestätigung. Sie enthält den Namen und die Kontaktdaten der Ansprechperson in der Stiftung.
Über Anträge mit beantragten Summen über 4.000 Euro berät die Stiftung im Quartal, das auf das Eingangsquartal folgt. Über Anträge mit geringeren beantragten Summen berät die Stiftung laufend.
Die Antragsbewilligung erfolgt schriftlich.
Nach Abschluss des Projekts erhält die Deutsche AIDS-Stiftung einen Verwendungsnachweis.
Die Projektnehmenden sollen die Förderung durch die Stiftung in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit erwähnen. Bei Projekten, die mit Mitteln des PKV-Verbandes unterstützt werden, bittet die Stiftung auch den Namen des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e. V. zu veröffentlichen. Die Stiftung vergibt ihre Hilfen ausschließlich aus Spendenerlösen. Die Projektnehmenden sollten der Stiftung daher bitte geeignete Projektinformationen (Texte, Fotos, Flyer, Videos) zur Verfügung stellen. Das hilft der Deutschen AIDS-Stiftung weitere Spender_innen von der Wichtigkeit der Projektförderung zu überzeugen.
Die Stiftungsförderung kann von den Projektnehmenden gegenüber staatlichen Stellen als notwendige Eigenleistung angeben werden. Das kann weitere staatliche Fördergelder erschließen.
Bei umfangreichen und langfristig angelegten Projekten bietet die AIDS-Stiftung eine fachliche Begleitung durch die Mitarbeitenden der Mittelvergabe und/oder die Mitglieder des Fachbeirates an. Die Stiftung möchte an den Projekterkenntnissen teilhaben.
So fördert sie den Knowhow-Transfer im Bereich HIV und Aids sowie der präventiven Versorgung und Gesundheitsförderung der Zielgruppen bzw. in den Zielsettings, z. B. durch Fortbildungsveranstaltungen/Fachtage.
Vor der Stellung eines Projektantrages kann gerne ein Vorgespräch stattfinden. Die Deutsche AIDS-Stiftung berät zu allen Voraussetzungen für eine Projektförderung.
Beispiele förderfähiger Handlungsfelder (Projekte)
Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung mit Hilfsprojekten hat die Stiftung Handlungsfelder definiert, in denen ein besonderer struktureller Unterstützungsbedarf besteht, um Gesundheit und Prävention zu fördern.
Aufklärung und Testung zu HIV und Aids sowie STI
Gefördert werden Maßnahmen zur Aufklärung und Testung von HIV und Aids sowie STI für besonders gefährdete Zielgruppen, die von staatlichen oder kommunalen Regelangeboten schlecht erreicht werden, z. B. im Rahmen der Angebote von Checkpoints.
Betreutes Wohnen / Wohnprojekte
Menschen mit HIV möchten auch bei körperlichen und/oder psychischen Einschränkungen lange eigenständig und selbstbestimmt wohnen. Die meisten HIV-positiven Menschen leben in Großstädten. Sie sind bei geringem Einkommen besonders von der Wohnungsknappheit und steigenden Mieten betroffen. Suchen sie einen Platz für betreutes Wohnen, ergeben sich neue Probleme. Viele Träger betreuten Wohnens haben wenig Erfahrung mit der Immunschwäche HIV und Aids und den Lebenswelten vieler HIV-positiver und an Aids erkrankter Menschen. Die Deutsche AIDS-Stiftung hat daher bereits vor Jahren in Berlin, Essen und Köln eigene Immobilien erworben bzw. gebaut. Sie stellt diese Immobilien lokalen Trägern, die Erfahrung in der Betreuung von Menschen mit HIV und Aids haben, für Wohnprojekte zur Verfügung. Darüber hinaus fördert die Stiftung Wohnprojekte Dritter für Menschen mit HIV und Aids.
Beschäftigungs- und Strukturierungsangebote
Viele HIV-positive Menschen möchten nach erfolgreicher Therapie wieder eine Beschäftigung aufnehmen. Auf Strukturierung angelegte Projekte helfen, sie nach langen Krankheitsphasen und beschäftigungslosen Zeiten an einen strukturierten Tagesablauf heranzuführen. Die Chance auf eine vielleicht später mögliche Beschäftigung und regelmäßige soziale Kontakte ist für die psychosoziale Gesundheit wichtig. Das eigene Einkommen ist ein zusätzlicher Anreiz, an einem Qualifizierungsprojekt teilzunehmen.
Die überwiegende Zahl dieser Projekte findet sich in der Gastronomie, oft in Verbindung mit Essensangeboten in Aids-Hilfen bzw. anderen lokalen Beratungsstellen.