Aktuelle Zahlen zu HIV und Aids in Deutschland:
Das Robert Koch-Institut hat Ende November neue Zahlenschätzungen zu HIV und Aids in Deutschland vorgelegt. Die gute Nachricht ist, dass die geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen bis Ende 2021 mit 1.800 gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben ist.
Insgesamt wurde bei rund 2.400 Menschen 2021 erstmals eine HIV-Infektion diagnostiziert. Leider erfolgte bei 790 Menschen der HIV-Test erst bei einem fortgeschrittenen Immundefekt, bei 430 Menschen wurden bereits Aids-definierende Krankheiten festgestellt. Dies sind 33 Prozent bzw. 18 Prozent aller positiv getesteten Menschen. Die Rate der erst spät getesteten HIV-positiven Menschen bleibt seit Jahren gleich hoch.
An Aids verstorben sind 2021 rund 640 Personen. Die Zahl der mit HIV lebenden Menschen in Deutschland betrug Ende 2021 ca. 90.800 Personen. Davon sind 72.700 Männer und 18.100 Frauen. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass rund 8.600 dieser 90.800 Menschen noch nichts von ihrer HIV-Infektion wissen.
Die Deutsche AIDS-Stiftung setzt ihre Projektförderungen so ein, dass möglichst viele dieser 8.600 Menschen doch noch von geeigneten Beratungs- und Testangeboten erreicht werden. Denn nur wer seinen HIV-positiven Status kennt, kann auch sofort mit einer Therapie beginnen und so seine Viruslast im Körper senken. Auch für Menschen mit Migrationserfahrung, geringen Deutschkenntnissen und weniger Wissen über das deutsche Gesundheitssystem fördert die Deutsche AIDS-Stiftung Gesprächsangebote lokaler Aids-Beratungsstellen, um das Wissen über HIV zu verbessern. Ausreichendes Wissen über HIV ist eine Voraussetzung dafür, sich wirkungsvoll vor einer Infektion schützen oder sich für einen HIV-Test entscheiden zu können.