Mit HIV alt werden
HIV-positive SeniorInnen? Das hat vor 40 Jahren niemand erwartet
1985 erkannten Ärzte bei ihm HIV, aber wirksame Medikamente gab es erst 11 Jahre später. Sein Körper machte extreme Berg- und Talfahrten durch. Manfred S. war froh zu überleben. Heute, nach mehreren Stürzen, wird der aidskranke 64-Jährige in einem Seniorenwohnheim betreut.
Regelmäßig holen ihn ehrenamtliche Helfer zu Gruppenangeboten der lokalen Aidshilfe ab. Einige davon finden mit finanzieller Unterstützung der Deutschen AIDS-Stiftung statt.
Der Austausch mit anderen aidskranken Männern und Frauen hilft Herrn S., der wie viele ältere HIV-positive Menschen unter Depressionen leidet. Und die Ärzte begrüßen alles, was ihn beweglich hält. Denn nach einer Zehenamputation hat Manfred S. Mühe zu laufen.
Füße hochlegen hat bei ihm nichts mit Gemütlichkeit zu tun. Damit sich sein Zustand nicht verschlimmert, ist das Hochlagern medizinisch notwendig. Deshalb half die Deutsche AIDS-Stiftung Herrn S. mit einem Zuschuss von 250 Euro für einen gebrauchten elektrischen Sessel.
Weil er keine Reserven hat und keinen Kontakt zu seiner Familie, hätte Herr S. den Sessel ohne die Hilfe der Stiftung nicht anschaffen können.
Immer mehr Menschen, die bei der Stiftung um Hilfe fragen müssen, sind Senioren. Dass sie mit HIV oder Aids so alt geworden sind, hätten viele nicht erwartet. Im Schnitt sind HIV-positive Menschen biologisch fünf bis zehn Jahr älter als HIV-negative. Denn die Infektion beschleunigt das Altern.
Wer die Stiftung braucht ist in einer Notsituation, in der andere nicht helfen können.
Wenn Sie helfen möchten, hier direkt spenden. Schon mit 100 Euro können wir viel bewirken!
Inzwischen sind mehr als die Hälfte der in Deutschland mit HIV lebenden Menschen über 50 Jahre alt. Auch wenn die HIV-Therapie gut wirkt, werden bei ihnen zunehmend altersbedingte Erkrankungen diagnostiziert. Bei deren Behandlung müssen die Wirkungen der dauerhaft eingenommenen HIV-Medikamente beachtet werden.