Rainer Ehlers wurde 1994 zum ersten Seelsorger für Menschen mit HIV und Aids auf eine Pfarrstelle berufen.
Vor 50 Jahren wurde Rainer Ehlers, geb. Jarchow, Initiator und einer der Mitbegründer der Deutschen AIDS-Stiftung mit dem Dienst als Pastor beauftragt. Ein für den 29. November angekündigter Gottesdienst zu seinem 50. Ordinationsjubiläum in der Hamburger Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern wurde kurzfristig wegen der Corona-Pandemie abgesagt. In Hamburg hatte Rainer Ehlers 1970 auch seine erste Pfarrstelle in der Gemeinde St. Georg.
Nachdem ihn der kirchliche Dienst in das Rheinland und nach Köln geführt hatte, wurde er hier 1986 der bundesweit erste Berater für Menschen mit HIV und Aids am Gesundheitsamt der Stadt Köln. Er entwickelte gemeinsam mit der Leitung des Gesundheitsamtes und der Kölner Zivilgesellschaft eine liberale HIV- und Aids-Politik. In diesem Prozess wurde er auch zum Mitbegründer der Aidshilfe Köln.
Die politischen Auseinandersetzungen über die künftige Ausrichtung der Aids-Politik und die schlechte soziale und materielle Lage HIV-positiver Menschen veranlassten Rainer Ehlers 1987 in Köln zur Gründung der Deutschen AIDS-Stiftung „Positiv leben“. Diese Stiftung und die Nationalen AIDS-Stiftung fusionierten 1996 – auch aufgrund seiner Initiative – zur Deutschen AIDS-Stiftung.
Zu dieser Zeit war Rainer Ehlers bereits wieder in Hamburg und hatte schon 1994 die erste Pfarrstelle für die Seelsorge für Menschen mit HIV und Aids übernommen. Seine Gemeinde hatte ihren Mittelpunkt in Hamburg. Es suchten aber Menschen aus ganz Norddeutschland das Gespräch mit ihm und besuchten seine Gottesdienste. Diese Pfarrstelle hatte er bis 2004 inne.
Seit dem Bekanntwerden und der Ausbreitung des HI-Virus setzt sich Rainer Ehlers unermüdlich für die Rechte, die Würde und die soziale Sicherung HIV-positiver Menschen ein. Innerhalb und außerhalb der Kirche. Die Enttabuisierung von HIV und von Sexualität ist ihm immer ein wichtiges Anliegen.
„Die Deutsche AIDS-Stiftung ist Rainer Ehlers für sein persönliches Engagement von Herzen dankbar,“ sagte Kristel Degener, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende. „Unsere Stiftung verfolgt seinen Weg weiter: Über HIV informieren, den Menschen zur Seite stehen, Hilfestrukturen schaffen und zur Veränderung des Gesellschaftsbildes beitragen, so dass ein Leben mit HIV in Würde und Selbstbestimmung möglich ist.“